Karl-Adolf Zech:   Abgesicherter Klassenauftrag Teil 3


Sozialismusfremde Einflüsse

Aus Sicht der Partei konnten nicht-konforme Denk- und Verhaltensweisen nur von außen kommen. Ständiger Kampagnenschwerpunkt waren folgerichtig die Westsender. Ernster waren menschliche Kontakte über Systemgrenzen hinweg. Ein verweigerter Kontaktabbruch oder eine heimliche Postkarte in den Westen wurden mit Exmatrikulation geahndet. Die ganze Gruppe 36 wurde 1979 zu einem Arbeitseinsatz geschickt, nur um zu verhindern, dass eine Studentin den Familienbesuch aus dem Westen zu Gesicht bekommt.
Aber auch Ostkontakte konnten gefährlich werden. 1980 wurden während der Unruhen in Polen DDR-Studenten zurückgeführt. ABF und MfS sicherten ab, dass es keine Diskussionen mit diesen oder polnischen Studenten gibt.

Westkontakte waren der offizielle Vorwand, 1983 gegen eine große Dozentengruppe vorzugehen. Im Hintergrund jedoch spann die Stasi die Fäden gegen den Personenkreis um den Dozenten Dr. Wolfgang Schulz. Das MfS betrieb die Entfernung dieser Dozenten wegen Vorfelderscheinungen politischer Untergrundtätigkeit (PUT) und feindlich-negativer Plattformbildung – sie hatten einfach zu kritisch diskutiert.
Schulz und andere mussten die ABF verlassen. 1984 waren zehn Dozenten ausgeschieden, weniger als vom MfS vorgesehen.

der Untergrund arbeitet...
Kampf gegen Schulz
Zersetzung


Wolfgang Schulz 1964

 

Politisch-schädliche Farnfreunde